SAPOS

Der Satellitenpositionierungsdienst der deutschen Landesvermessung stellt Korrekturwerte für DGPS-Messverfahren durch das behördliche Vermessungswesen bereit. Nutzer können aus vier abgestuften Servicebereichen Korrekturinformationen in standardisierten Datenformaten zur Verbesserung ihrer GPS-Messungen heranziehen. Durch Relativmessungen zu den permanenten Referenzstationen der Vermessungsverwaltung wird unmittelbar eine Verknüpfung mit dem amtlichen Bezugssystem geschaffen.

Literatur:
Bollmann, J.; Koch, W. G.: (Hrsg.) Lexikon der Kartographie und Geomatik. Heidelberg, Berlin 2002.

Scan-Line

Scan-Line bezeichnet ein Verfahren zur Überprüfung von n Segmenten, z.B. eines Netzes, auf Schnitt bzw. Schnittfreiheit sowie zur Feststellung der Schnittpunkte.

Scanner

Ein Scanner dient zur digitalen Bildaufnahme. Die Objekte werden dabei systematisch abgetastet (=Abtast-System), wobei kleine Bildelemente in Folge aufgenommen werden. Unterscheidung in:

  • Opto-mechanische Scanner: benutzen ein Spiegelsystem, das die elektromagnetische Strahlung auf einen Detektor fokussiert und in ein elektrisches Signal umwandelt; dabei wird die Oberfläche zeilenweise abgetastet. Bei optoelektronischen Scannern erfolgt die Aufnahme durch zeilenweise angeordnete Halbleiter-Bildsensoren, sog. CharcheCoupled Devices (CCD), die das zu vermessende Objekt streifenweise (eine komplette Zeile auf einmal) aufnehmen.
  • Einkanalige Scanner nehmen Bilder in nur einem Spektralbereich auf, während Multispektralscanner mehrere Spektralbereiche erfassen.

Schattierungsverfahren

Visualisierungsmethoden zur realitätsnahen Darstellung dreidimensionaler Elemente in Abhängigkeit von den Beleuchtungsverhältnissen einer Szene.

Schlüssel

Ein Schlüssel besteht aus einer oder mehreren Spalten einer Tabelle, die die eindeutige Identifikation eines jeden Datensatzes erlauben. Alle möglichen Schlüssel einer Relation werden auch Schlüsselkandidaten genannt, weil jeder von ihnen als Primärschlüssel in Frage käme. Der Primärschlüssel ist derjenige Schlüsselkandidat, der tatsächlich zur eindeutigen Unterscheidung der Tupel eingesetzt wird. Er wird in der Schemadarstellung oftmals unterstrichen dargestellt. Prinzipiell ist es egal, welchen Schlüsselkandidaten man zum Primärschlüssel macht. Zumeist werden jedoch solche mit möglichst wenigen Attributen bevorzugt.

Siehe auch:
Schlüsselkandidaten, Primärschlüssel

Sekundärmodell

ergibt sich aus der Umsetzung des Primärmodells in das kartographische Darstellungsmodell. Das Sekundärmodell besitzt einen Maßstab.

Semantik

Die semantische Dimension betrifft die Beziehung der Zeichen zu den Objekten, die sie anzeigen sollen, bringt also die sog. Zeichenbedeutung zum Ausdruck. Erst sie stellt sicher, dass die beim Empfänger eintreffende Nachricht möglichst identisch ist mit der von der Informationsquelle ausgehenden. Im Falle des syntaktisch einwandfreien Verkehrszeichens müssten sich beim Verkehrsteilnehmer die richtigen Hinweise zu den Geboten bzw. Verboten über das Verhalten im Straßenverkehr einstellen.

Literatur:
Hake, Grünreich, Meng: Lehrbuch Kartographie. 2001.

Siehe auch:
Lernmodul 10 - Lerneinheit 1,3

Semantischer Baum

Geht man bei dem Objektklassenprinzip streng hierarchisch vor, so führt dies zu einem semantischen Baum. Innerhalb des Prinzips ergeben sich 1:m-Beziehungen zwischen den einzelnen thematischen Mengen, d.h. eine Objektklasse verzweigt sich in m Individualobjekte.

Literatur:
Bill, Ralf: Grundlagen der Geo-Informationssysteme - Band 1 Hardware, Software und Daten. Wichmann Verlag, Heidelberg 1999.

Semantisches Netzwerk

Ein semantisches Netzwerk ist dadurch gekennzeichnet, dass alle Wege offen sind, d.h. zwischen den einzelnen thematischen Mengen sind n:m-Beziehungen möglich. Es gibt keine strenge Hierarchie mehr, so dass Objekte zugelassen werden können, die auch untereinander Verbindungen haben können.

Literatur:
Bill, Ralf: Grundlagen der Geo-Informationssysteme - Band 1 Hardware, Software und Daten. Wichmann Verlag, Heidelberg 1999.

Semiotik

- Semiologie, Zeichentheorie. Die Semiotik ist die Lehre von Zeichen und Zeichensystemen.

Siehe auch:
Lernmodul 10 - Lerneinheit 1

Sensor

Ein Instrument, das während der Datenaufnahme elektromagnetische Strahlung empfängt und die Signale in Bilddaten umsetzt. Die Sensoren können nach verschiedenen Gesichtspunkten eingeteilt werden:

  • nach der Plattform: Satelliten, Flugzeuge, Raumstation, Boden
  • nach Quelle der elektromagnetischen Strahlung: Passive Sensoren benutzen die von Objekten reflektierte Sonnenstrahlung oder Eigenstrahlung (=Thermalstrahlung); aktive Sensoren bestrahlen die Erdoberfläche künstlich (z.B. Radar, Laserscanning)
  • nach Wellenlängenbereichen der empfangenen elektromagnetischen Strahlung
  • nach Auflösungsvermögen
  • nach Art des technischen Systems, z.B. Photographische Systeme, Abtast-Systeme

Sentient Computing

Steuerung des Computersystems über ganz normale Alltagsbewegungen wie z.B. das Betreten eines Raumes.

Signale

Reale physikalische Repräsentation von Daten, die sich durch charakteristische Änderungen von zeitlichen und/oder räumlichen Veränderungen physikalischer Größen definieren.

Signaturenkatalog (SK)

Der Signaturenkatalog ist ein Konzept für die Beschreibung der graphischen Wiedergabe topographischer Objekte in Karten. Ein Beispiel dafür ist der Signaturenkatalog des ATKIS. Er regelt die Darstellung topographischer Objekte für den Kartenmaßstab 1 : 25 000.

Literatur:
Bollmann, J.; Koch, W. G.: (Hrsg.) Lexikon der Kartographie und Geomatik. Heidelberg, Berlin 2002.

Simpel Feature

Vom OGC festgelegter Standard zur Modellierung der realen Welt durch einfache Geometrien wie Punkt, Linie und Fläche. Link

Literatur:

Simpliziale Komplexe

Simpliziale Komplexe bestehen aus strukturell gleichförmigen Primitiven (Simplexe). Es werden unterschieden: 0-Simplex (Punkt), 1-Simplex (gerade Kante), 2-Simplex (Dreieck) und 3-Simplex (Tetraeder). Durch Simpliziale Komplexe lassen sich sowohl Objekte als auch topologische Zusammenhänge gut modellieren.

SK

Signaturenkatalog - ein Konzept für die Beschreibung der graphischen Wiedergabe topographischer Objekte in Karten. Ein Beispiel ist der Signaturenkatalog des ATKIS. Er regelt die Darstellung topographischer Objekte für den Kartenmaßstab 1:25.000.

Literatur:
Bollmann, J.; Koch, W. G.: (Hrsg.) Lexikon der Kartographie und Geomatik. Heidelberg, Berlin 2002.

Siehe auch:
Lernmodul 10 - Lerneinheit 5

Slicer

Schnittebenen, die durch eine dreidimensionales Modell bewegt werden.

Smartphone

Synthese aus Mobiltelefon und PDA. Meist handelt es sich um einen PDA, der durch Mobilfunkfunktionalitäten erweitert wurde.

Spatial Data Infrastructure (SDI)

"Spatial Data Infrastructure" (SDI) bezeichnet die Technologien, Strategien und industriellen Forderungen, um die Verfügbarkeit und den Zugriff auf räumliche Daten zu ermöglichen. Das SDI stellt dabei Basisfunktionalitäten für das Auffinden, Auswerten sowie entsprechende Applikationen für User zur Verfügung. Diese Infrastruktur soll der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt werden. Zu den Benutzern zählen z.B. Privatanwender, Firmen sowie Regierungs- und Bildungseinrichtungen. (SDI Cookbook)

Spatial-Join

(räumlicher Verbund) Ein räumlicher Verbund ist ein "normaler" Verbund, der in der Suchbedingung ein räumliches Prädikat enthält.

SQL

Abkürzung für "Structured Query Language". In den 70er Jahren von der Firma IBM entwickelte Abfragesprache (aktuell: SQL:1999). SQL orientiert sich an natürlichsprachlichen Formulierungen. SQL gliedert sich in folgende Bereiche:

  • Datendefinitionssprache zum Erstellen und Ändern von Tabellen
  • Datenmanipulationssprache zur Änderung und Abfrage von Daten.

SQL (Stucted Query Language)

Anfragesprache, die dem Datenbankadministrator, dem Datenbankentwickler und dem Datenbankbenutzer einen Zugriff auf die Datenstruktur und die Daten in einer Datenbank ermöglicht. Mit SQL können Datenbanken eingerichtet und gelöscht, Relationen definiert oder Daten in den Tabellen verwaltet bzw. abgefragt werden. SQL agiert als eine Art Programmierschnittstelle zwischen einer Datenbankanwendung oder Anwendungssoftware (API), die auf eine Datenbank zugreift, und dem Datenbanksystem.

Literatur:
Däßler, Rolf: Das Einsteigerseminar - MySQL. Verlag moderne industrie Buch AG Co.KG, Landsberg 2001 - 2002.

Standard

Ein Standard ist eine breit akzeptierte und angewandte Regel oder Norm, entweder als offizielle Norm aus Normungsarbeit hervorgegangen oder als de-facto-Standard (Industrie-Standards, herstellerspezifischen Standards und Empfehlungen) durch seine weite Verbreitung gesetzt.

Literatur:
GIS-Lexikon Universität Rostock

Siehe auch:
GML

Standortplanung

Raumbezogenes Analyse- und Planungsverfahren zur Ermittlung eines optimalen Standorts einer Betriebsniederlassung.

Literatur:
Bollmann, J.; Koch, W. G.: (Hrsg.) Lexikon der Kartographie und Geomatik. Heidelberg, Berlin 2002.

Streifenkarte

Die Konstruktion einer Streifenkarte ist ein Lösungsansatz für das Problem der Punkt-in-Polygon-Suche. Bei diesem Ansatz wird die Karte in Nord-Süd-Richtung entlang der Rechts-Koordinaten aller Knoten in einzelne Streifen unterteilt. Eine Identifizierung der gesuchten Masche ist in dieser Karte in einer die Laufzeit von O (log n) möglich (n ist die Anzahl der Kanten). Der Speicherbedarf beträgt bei diesem Verfahren O (n²).

Siehe auch:
Punkt-in-Polygon-Suche

Streuung

Die Streuung der Sonnenstrahlung wird von Luftmolekülen und von Partikeln, die in der Luft schweben, verursacht. Wenn sie von der Strahlung getroffen werden wirken sie wie schwingende Dipole und senden daher elektromagnetische Strahlung aus. Rayleigh-Streuung ist wellenlängenabhängig: je kürzer die Wellenlänge des Lichts, desto stärker ist die Streuung. Blaues Licht streut fast 4 mal stärker als rotes Licht. Für die Fernerkundung bedeutet das, dass kürzere Wellenlängen wie z.B. Ultraviolett ungünstig sind, weil sie so stark gestreut werden. Mie-Streuung dagegen wird durch größere Partikel in der Luft hervorgerufen wie z.B. Dunst, Staub, Wassertröpfchen, Rauch. Ihre Durchmesser sind etwa so groß wie die Wellenlänge des gestreuten Lichts. Nichtselektive Streuung ist wellenlängenunabhängig und wird von Partikeln (z.B. große Wassertropfen, Eisfragmente) mit größerem Durchmesser als die Wellenlänge hervorgerufen. Licht aller Wellenlängen wird gleich stark gestreut. In diesem Falle bleibt weißes Licht weiß, sonnenbeleuchtete Wolken erscheinen deshalb weiß. Außerdem leitet Streuung von außerhalb des Aufnahmegebietes zum Sensor, dadurch wird der Kontrast im Bild verringert.

Siehe auch:
Lernmodul 6, Physikalische Grundlagen

Substitutive Zeichen senso stricto

Ein substitutives Zeichen sensu stricto liegt dann vor, wenn ein konkreter materieller Gegenstand auf Grund von Ähnlichkeit oder Konvention andere materielle Gegenstände vertritt. Beispiele: Bildnisse und Abbildungen, wie Zeichnungen, Gemälde, Photographien, Skulpturen usw.

Literatur:
aus: Maser nach Schaff. 1971.

Siehe auch:
Lernmodul 10 - Lerneinheit 1

Surface-Draping

Technik, bei der eine Textur auf ein DGM zu projiziert wird.

Symbol

Ein Zeichen, das sein Objekt entsprechend einer Übereinkunft bzw. Konvention repräsentiert, also keine Ikonizität besitzt.

Literatur:
Bollmann, J.; Koch, W. G.: (Hrsg.) Lexikon der Kartographie und Geomatik. Heidelberg, Berlin 2002.

Siehe auch:
Lernmodul 10 - Lerneinheit 1,2,3

Syntaktik

Die syntaktische Dimension regelt die formale Bildung der Zeichen und ihre Beziehungen untereinander. So wäre ein Verkehrzeichen syntaktisch einwandfrei, wenn es in seiner Graphik richtig erkennbar ist und sich vom Verkehrszeichen anderer graphischer Struktur ausreichend und eindeutig unterscheidet.

Literatur:
Hake, Grünreich, Meng: Lehrbuch Kartographie. 2001.

Siehe auch:
Lernmodul 10 - Lerneinheit 1

Synthetische Karten

Synthetische Karte, Synthesekarte; die Begriffe Synthesekarte und analytische Karte beziehen sich zunächst auf die Methoden der Erarbeitung des Inhalts von Karten, d.h. der sachbezogenen Modellierung. ... Wichtige Arbeitsmethoden zur Schaffung von Synthesekarten sind die Klassifizierung und die Typenbildung, die geometrische und die Begriffsgeneralisierung sowie die Verschneidung von Flächen, wobei meist Inhalte aus einer größeren Zahl von Karten und/oder aus anderen Quellen zusammengeführt werden. ... Die Synthese muss bei der Nutzung der Karte nachvollziehbar sein. ... Der Inhalt von Synthesekarten hat stets komplexen Charakter und ist häufig nur durch ausführliche Kartenerläuterungen in vollem Umfang zu erschließen.

Literatur:
Bollmann, J.; Koch, W. G.: (Hrsg.) Lexikon der Kartographie und Geomatik. Heidelberg, Berlin 2002.

Siehe auch:
Lernmodul 10 - Lerneinheit 4

Szene

Umfasst sämtliche für das Rendering benötigte Information wie z. B. die Positionen der Visualisierungsobjekte ("Modelle"), Lichtquellen und Kameras.

Szenengraph

Gerichteter, azyklischer Graph, der die Objekte einer Szene hierarchisch organisiert.