Glossar  Geodaten und Geoinformation
     
 

AdV: = "Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der BRD".

Die für die Landesvermessung und das Liegenschaftskataster zuständigen Verwaltungen der Länder wirken in der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland (AdV) zusammen, um fachliche Angelegenheiten von grundsätzlicher und überregionaler Bedeutung mit dem Ziel einer einheitlichen Regelung zu behandeln. Die dazu erforderlichen Beschlüsse faßt das Plenum der AdV (Quelle: siehe http://www.adv-online.de).

Zu den Produkten der AdV zählen z. Bsp. das Amtliche Topographisch-Kartographisches Informationssystem (ATKIS), sowie das Liegenschaftsinformationssystem mit dem ALB (Automatisches Liegenschaftsbuch) und der ALK (Automatisierte Liegenschaftskarte). Des Weiteren hat die AdV auch das ALKIS/ATKIS-Modell und das Austauschformat EDBS konzipiert.

Auf die AdV wird in Modul 4 "Geodaten und Geoinformation" - Lehreinheit V5 "ATKIS" eingegangen.

 
 

AFIS: = "Amtliches Festpunkt Informationssystem"

AFIS ist das "Zukünftige Informationssystem der Vermessungsverwaltungen der Bundesländer mit Informationen zu Lage-, Schwere- und Höhenfestpunktfeld. AFIS ist auch im AAA-Schema (AFIS-ALKIS-ATKIS Anwendungsschemas) berücksichtigt, welches in Modul 4 "Geodaten und Geoinformation" - Lehreinheit V7 "ALKIS" angesprochen wird. Detailliertere Infos zum AFIS-ALKIS-ATKIS Projekt findet man unter http://www.adv-online.de/veroeffentlichungen/.

 
 

ALB: = "Automatisiertes Liegenschafts Buch".

In ihm sind beschreibende Daten von Flurstücken (z.B. Gemarkung, Eigentümer, etc.) hinterlegt. Es hat urkundlichen Charakter und bildet zusammen mit der ALK den Kern des Liegenschaftskatasters.

ALB und ALK ist in Lernmodul 4 "Geodaten und Geoinformation" eine eigene Lehreinheit (Lehreinheit V4 - "ALK und ALB") gewidmet.

 
 

ALK: = "Automatisierte Liegenschaftskarte".

Die ALK ist die digitale Grafikkomponente des amtlichen Liegenschaftskatasters. Das ALK ist als Modell der AdV in den meisten Bundesländern der BRD eingeführt. In Bayern übernimmt die Digitale Flurkarte (DFK) die Aufgaben der ALK. Wie das ALB hat die ALK urkundlichen Charakter.

Detaillierte Infos zu ALK und ALB finden sich im Lernmodul 4 "Geodaten und Geoinformation" - Lehreinheit V4 - "ALK und ALB".

 
 

ALKIS: = "Amtliches Liegenschaftskataster-Informations-System".

Modell der AdV zur Integration von ALB und ALK und ATKIS in ein einheitliches Datenmodell.

Auf ALKIS wird in einer eigenen Lehreinheit in Modul 4 "Geodaten und Geoinformation" - Lehreinheit V7 "ALKIS" eingegangen.

 
 

ATKIS: = "Amtliches Topographisch-Kartographisches Informationssystem".

ATKIS, im Herbst 1989 von der AdV nach fünfjähriger Vorarbeit beschlossen und als Gesamtwerk publiziert, stellt die topographische Basisinformation der fachlichen Informationssysteme im großräumigen mittel- bis kleinmaßstäblichen Bereich dar. ATKIS (www.atkis.de) zielt auf einen bundeseinheitlichen digitalen topographischen Basisdatenbestand über die Objekte, die Erscheinungsformen und das Relief der Erdoberfläche. Dieser Datenbestand wird interessenneutral geführt und als staatliche Dienstleistung an öffentliche und private Bedarfsträger gegen ein Entgelt abgegeben. Der ATKIS-Datenbestand ist authentisch und soll aktuell gehalten werden. ATKIS gilt heute als das landschaftsbeschreibende Geo-Informationssystem (GIS) der deutschen Landesvermessung. Die Landschaftsbeschreibung erfolgt in unterschiedlichster Form und kann somit verschiedenste Anwenderanforderungen erfüllen. ATKIS liefert objektbasierte, signaturbasierte und bildbasierte Beschreibungen der Erdoberfläche in Form folgender digitaler Modelle:

- Digitale Landschaftsmodelle (DLM)
- Digitale Geländemodelle (DGM)
- Digitale Topographische Karten (DTK)
- Digitale Orthophotos (DOP
)

ATKIS-Datenbestände liegen bundesweit vor; eine Übersicht ist über das Geodatenzentrum in Leipzig zu erhalten. Das ATKIS-Datenmodell wird derzeit durch die AdV überarbeitet und auf das in Konzeption befindliche ALKIS-Modell abgestimmt. (Quelle: GI-Lexikon Universität Rostock). Weitere Informationen findet man auch unter http://www.adv-online.de.

ATKIS wird in Modul 4 "Geodaten und Geoinformation" - Lehreinheit V5 "ATKIS" behandelt.

 
 

DDGI: = "Deutscher Dachverband für Geoinformation".

Siehe http://www.ddgi.de.

 
 

DLM: = "Digitales Landschaftsmodell"

Herausgehobene Bedeutung als Modellkomponente in ATKIS (ATKIS-DLM). Hier beinhaltet das DLM die in ATKIS geführten Landschaftsbestandteile in vektorieller Form. Die Beschreibung der Topographie erfolgt in einem Objektartenkatalog (OBAK).

ATKIS-DLM wird in Modul 4 "Geodaten und Geoinformation" - Lehreinheit V5 "ATKIS" behandelt.

 
 

EDBS (Einheitliche Datenbank Schnittstelle):

Die EDBS ist ein von der AdV in den 70 er Jahren definierter deutscher Standard zum Austausch von ALK- und/oder ATKIS-Daten einschließlich Differenz-Update und Sekundärnachweis. Zukünftig durch NAS abgelöst. Die EDBS war ursprünglich nur für den ALK-Datenaustausch zwischen dem ALK-Datenbankteil und dem ALK-Verarbeitungsteil gedacht. Ihre Bedeutung hat sich im Laufe der Zeit allerdings zu dem deutschen defacto-Standardaustauschformat gewandelt. Die EDBS legt das Format und den fachlichen Inhalt des Datenaustausches fest und bildet die hierarchische Objektstruktur der ALK-Datenbank in eine lineare Satzstruktur ab (Quelle: GI-Lexikon Universität Rostock).

Siehe Modul 4 - Lehreinheit V4 "ALK und ALB".

 
 

Fachdaten:

Anwendungsspezifische Daten eines Fachanwenders, z.B. Leitungsdaten oder Kundendaten eines Versorgungsunternehmens. Haben diese einen konkreten Raumbezug, so spricht man von Geofachdaten (Quelle: GI-Lexikon Universität Rostock).

Siehe Lernmodul 4 "Geodaten und Geoinformation" - Lehreinheit V8 "Integration von Geobasisdaten und Fachdaten).

 
 

FGDC: = "Federal Geographic Data Committee".

Das FGDC verabschiedete im Jahr 1998 den "FGDC Metadaten-Standard für digitale Geodaten" (Content Standard for Digital Geospatial Metadate - FGDC-STD-001-1998). FGDC ist ein verbindlicher US-amerikanischer Metadaten-Standard.

Der Begriff FGDC wird in Modul 4 "Geodaten und Geoinformation" - Lehreinheit V4 "Von Geodaten zu Geoinformationen, die Bedeutung von Metadaten" verwendet. Weitere Infos findet man unter http://www.fgdc.gov/.

 
 

Geobasisdaten:

Geobasisdaten sind eine Teilmenge der Geodaten, welche die Landschaft (Topographie) und die Liegenschaften der Erdoberfläche interessenneutral beschreiben. Zu ihnen zählen im Wesentlichen die Daten der Vermessungsverwaltung, die als Grundlage für viele Anwendungen geeignet sind. Speziell umfasst der Geobasisdatensatz die vorhandenen Daten aus ALK, ALB und ATKIS sowie die bisher separat geführten DGM und die gescannten topographischen Kartenwerke. Daneben sind es Daten zu Bezugssystemen und die Grundlagennetze sowie Verwaltungsgrenzen auf nationaler, regionaler und lokaler (z.B. Flurstücks-) Ebene. Zukünftig zählen hierzu auch die Bilddaten wie Orthophotos, Luft- und Satellitenbilder. Der Zusatz amtlich verdeutlicht darüber hinaus, dass der Geobasisdatenbestand von öffentlichen Stellen als Auftrag erstellt wird (Quelle: GI-Lexikon Universität Rostock)..

Siehe Lernmodul 4 "Geodaten und Geoinformation" - Lehreinheit V8 "Integration von Geobasisdaten und Fachdaten).

 
 

Geodaten:

Geodaten sind Daten über Gegenstände, Geländeformen und Infrastrukturen an der Erdoberfläche, wobei als wesentliches Element ein Raumbezug vorliegen muss. Sie beschreiben die einzelnen Objekte der Landschaft. Geodaten lassen sich über den Raumbezug miteinander verknüpfen, woraus insbesondere unter Nutzung von GIS-Funktionalitäten wiederum neue Informationen abgeleitet werden können. Auf und mit ihnen lassen sich Abfragen, Analysen und Auswertungen für bestimmte Fragestellungen durchführen. Geodaten sind als Ware im Geodatenmarkt anzusehen. Geodaten lassen sich in zwei große Teilkomplexe aufteilen, nämlich die Geobasisdaten (siehe: Geobasisdaten) und die Geofachdaten (siehe: Fachdaten). Quelle: GI-Lexikon Universität Rostock.

Dem Thema Geodaten widmet sich das Lernmodul 4 "Geodaten und Geoinformation"

 

 
 

Geofachdaten:

Siehe unter Fachdaten.

 
 

Geoinformation: = "geographische Information".

Geoinformationen beschreiben Objekte und Erscheinungsformen der realen Welt mit ihrem Raumbezug (Quelle: Homepage DDGI - Deutsche Dachgesellschaft für Geoinformation http://www.ddgi.de).

Informationen, die die Zustände und Relationen des Georaumes betreffen.

Geoinformationen haben bestimmte unikale Eigenschaften, wie z.B. (Quelle: GI-Lexikon Universiät Rostock)

  • Raumbezug: Alle Informationen sind räumlich verortet, sei es durch Koordinaten, Adressen, Kennziffern oder andere Raumbezugsformen.
  • Erweiterbarkeit: Information wächst im Wert mit der Häufigkeit der Nutzung, d.h. je mehr die Information mit anderen geteilt wird.
  • Zusammenfaßbarkeit: Information kann zusammengefasst, aggregiert werden, um verschiedene Anwendungsebenen (vom Management zum Bürger) zu bedienen.
  • Ersetzbarkeit: Information kann Arbeitskraft ersetzen.
  • Transportfähigkeit: Information ist nahezu unbegrenzt und virtuell in weltweiten Netzen transportfähig.
  • Diffusität: Informationen und Informationsflüsse sind schwierig zu kontrollieren.
  • Teilbarkeit: Information kann weitergegeben und bezogen werden.

Dem Thema Geodaten widmet sich das Lernmodul 4 "Geodaten und Geoinformation"

 
 

ISO 19115 Geographic information - Metadata:

ISO Standard für Metadaten.

Siehe dazu das Lernmodul 4 "Geodaten" - Lehreinheit V4 "Von Geodaten zu Geoinformationen, die Bedeutung von Metadaten" bzw. das Lernmodul 12 "Normen, Standards und Interoperabilität" - Lerneinheit V2 "Normung und Standardisierung bei ISO und OGC".

 
 

Liegenschaftskataster (LK):

Im Liegenschaftskataster, als dem von den Vermessungs- und Katasterverwaltungen geführten öffentliche Register, werden die Liegenschaften (Flurstücke und Gebäude) landesweit nachgewiesen, dargestellt und beschrieben. Das Liegenschaftskataster hat zwei grundlegende Zweckbestimmungen:

a) Es ist amtliches Verzeichnis der Grundstücke für den Eigentumsnachweis im Grundbuch. So wird die Lage des Grundeigentums in Form von Flurstücken dargestellt und beschrieben. Bei Bedarf können die Grenzen der Flurstücke örtlich mit rechtlicher Wirkung aufgezeigt werden. Außerdem weist das Liegenschaftskataster die Ergebnisse der amtlichen Bodenschätzung nach (klassische Hauptfunktion).

b) Es übt Basisfunktion für andere Bereiche aus. So soll es den Anforderungen des Rechtsverkehrs, der Verwaltung und der Wirtschaft gerecht werden und insbesondere die Bedürfnisse der Landesplanung, der Bauleitplanung, der Bodenordnung, der Ermittlung von Grundstückswerten sowie des Umwelt- und des Naturschutzes angemessen berücksichtigt.

Die Bestandteile des Liegenschaftskatasters sind:

a) das Liegenschaftsbuch (LB) -> automatisierte Form = ALB (siehe ALB)

b) die Liegenschaftskarte (LK) -> automatisierte Form = ALK (siehe ALK)

Auf den Liegenschaftskataster wird in Modul 4 - Lehreinheit V4 "ALK und ALB" eingegangen.

 
 

Metadaten: = "Daten über Daten":

Metadaten beschreiben Eigenschaften, Herkunft, Gültigkeit, Genauigkeit etc. von Datensätzen auf unterschiedlichen Aggregationsebenen. Metadaten sind unentbehrlich für Dokumentation, Transfer und längerfristige Wertsicherung v.a. auch räumlicher Daten.

Metadaten in Zusammenhang mit Geodaten werden in Modul 4 "Geodaten und Geoinformation" - Lehreinheit V4 "Von Geodaten zu Geoinformationen, die Bedeutung von Metadaten" behandelt.

 
 

NAS: = "Normbasierte Austauschschnittstelle".

Nachfolger der EDBS.

Die Normbasierte Austauschschnittstelle (NAS) wird z. Bsp. verwendet, wenn Geoinformationen ausgetauscht werden sollen, deren Objektdaten auf der Basis des gemeinsamen AFIS-ALKIS-ATKIS-Anwendungsschemas modelliert wurden.

Siehe dazu das Modul 4 "Geodaen und Geoinformation" - Lehreinheit V7 "ALKIS".