Ziel dieser Lerneinheit ist es, Verständnisprobleme bei
der Zusammenarbeit von Geoinformatikern und Anwendern von GIS aufzuzeigen sowie
Begriffe der Geoinformatik zu erläutern. Der Geoinformatiker muss einerseits
die raumbezogenen Problemstellungen kennen und andererseits den Bezug zur Informationstechnik
herstellen. Beide Seiten haben ihre eigenständige Begriffs- und Definitionswelt.
Auf der geowissenschaftlichen Anwenderseite ist das Extrem die verbalsprachliche
Spezifikation komplexer raumbezogener Sachverhalte mit ihrem Reichtum an Begriffen.
Von der Informatikseite werden weiterentwickelte formale Spezifikationstechniken
mit begrenztem Konzeptumfang angeboten. Die Abbildung der reichen Begriffswelt
der geowissenschaftlichen Anwender auf die „ärmeren“ aber präziseren Spezifikationstechniken
der Geoinformatik ist eine interessante Aufgabe. In diesem Umfeld sind
herkömmliche und neue Terminologien ebenso zu berücksichtigen wie Standards
und Normen. Typische Begriffe der Geoinformatik müssen den Anwendern aller
Fachbereiche bekannt gemacht werden. Das fängt mit einfachen Definitionen
wie Information, Daten, Geodaten, Datenbank, Database Management System (DBMS)
an. Des Weiteren
müssen Modelle von Datenbanken wie relationale Datenbank mit Tables, Primärschlüssel
und Fremdschlüssel, objektrelationale und objektorientierte Datenbank mit
Klassen, Attributen, Funktionen, Relationen, Vererbung und Polymorphismus
sowie hierarchische
wie deduktive Datenbanken definiert werden. Schließlich gehören auch Austauschformate,
Anfragesprachen wie SQL und OQL, nationale und internationale Standards und
Normen wie ATKIS, EDBS, NAS, GDF und OGC, ISO, CEN zu den Begriffen, die bekannt
sein müssen.