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4.4 Semantische Modellierung

Die Modellierung von Daten stützt sich auf zwei Säulen. Eine dieser Säulen besteht aus den Objekten und die andere wird durch die Semantik (inhaltliche Bedeutung) der Objekte gebildet. Es ist also neben der geometrischen und topologischen Modellierung, die die örtliche Zuordnung gewährleistet, die Form berücksichtigt und das räumliche Zueinander wider- spiegelt, eine semantische Modellierung der Daten erforderlich.
Im GIS-Sektor haben sich zwei Methoden zur Modellierung der Semantik besonders bewährt. Zum einen die ältere Methode des Ebenen- oder Layerprinzips, das auf den Methoden der analogen Kartenherstellung beruht. Zum anderen das Objekt- klassenprinzip, bei dem die Semantik, bezogen auf das Objekt, modelliert wird.

4.4.1 Ebenenprinzip

Beim Ebenenprinzip werden die Geometriedaten mit unterschiedlicher semantischer Bedeutung in
verschiedenen Ebenen gespeichert. Die Darstellung des gesamten Kontextes erfolgt dann durch das Übereinanderlegen der einzelnen Ebenen, wie es in folgender Abbildung zu sehen ist.


Das Ebenenprinzip ist in vielen GIS realisiert. Es besitzt keine Hierarchie, da alle Ebenen gleichberechtigt sind. Es bietet eine sehr einfache semantische Separation, was besonders dann von Vorteil ist, wenn Vektor- und Rasterdaten miteinander verknüpft werden sollen.

4.4.2 Objektklassenprinzip

Das Objektklassenprinzip ist eine Methode des semantischen Modellierens. Dabei gibt es eine Hierarchie zwischen Objektklasse, Objekt und Objektteil, die nach oben offen ist. Diese Hierarchie kann streng eingehalten werden, was zu einem semantischen Baum führt oder es werden netzwerkartige Verknüpfungen zugelassen, die zu einem semantischen Netzwerk führen.