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5.2 Zeitliche Repräsentation
In vielen Anwendungsfällen genügt bereits die im
Kap. 5.1 behandelte Betrachtung der räumlichen Dimension. Die Zeit wird dann
als Konstante be- trachtet. Als Beispiele dieser Darstellung können Karten im
Vermessungswesen und in der Energie- versorgung angeführt werden. Veränderungen
finden in diesem Bereich recht langsam statt, die falls notwendig durch Neuerfassung
des Datenbestandes aktualisiert werden.
Allerdings bilden sich immer mehr Anwendungs- bereiche von Geoinformationssystemen
heraus, bei denen nicht von einem statischen Datenbestand ausgegangen werden
kann. Hier muss neben der räumlichen Dimension auch die zeitliche Dimension
berücksichtigt werden (z.B. Simulation von Grund- wasserströmungen).
Die Implementierung ins GIS befindet sich zur Zeit noch im Forschungsstadium.
Bei der Zeiterfassung müssen sowohl kurze (z.B. Meteo- rologie) wie auch
lange Zeitspannen (z.B. Geologie) berücksichtigt werden. Zudem können
Daten in unterschiedlichen Einheiten vorliegen, was bei der
Verarbeitung
zusätzlich beachtet werden muss. Bei der Verwaltung der Daten interessieren
nun mehrere Zeitpunkte, was neben einem höheren Verwaltungs- aufwand auch
mehr Speicherplatz erfordert.
Wird neben den x,y,z-Koordinaten die Zeit t gespei- chert, so wird häufig
von einem 4D-GIS gesprochen. Natürlich ist je nach Anwendung auch die Erweiterung
von 2D- oder 2½D-Modellen möglich.

