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Bereits vor dem Baubeginn eines Tunnels ist es wich- tig, möglichst alle eventuell auftretende Probleme zu kennen, damit im Vorfeld Probleme gelöst bzw. ganz umgangen werden können. Durch seismische Messungen im Gebiet der geplanten Tunnelachse konnten mehrere Steilwände aus festem Gestein im Untergrund erkannt werden. Die Messergebnisse wurden in das für die Planung des Tunnels erstellte GIS eingegeben und mittels Analysefunktionen die Schnittflächen mit der Tunnelachse bestimmt. Durch die Kenntnis solcher Unregelmäßigkeit im Gestein können im Vorhinein geeignete Maßnahmen geplant und lange Standzeiten (hohe Kosten) durch den Fest- sitz der Tunnelbohrmaschine vermieden werden.

Aber auch in der Raumforschung wie Planung, Umwelt und Statistik ist der Einsatz von Geoinformations- systemen durchaus denkbar. Dies sollen die folgenden Beispiele verdeutlichen.

7.1.6 Planung

Anhand des folgenden Beispiels soll der Einsatz eines
Geoinformationssystems zur „Analyse der wohnungs- nahen Grundversorgung durch Netzwerkanalyse“ aufgezeigt werden. Die Untersuchung wurde von der Arbeitsgruppe „Angewandte Stadtgeographie“ im Fachgebiet Geographie der Universität Osnabrück durchgeführt [Hackman / De Lange 2001]. Da es sich bei der Ermittlung von Versorgungsbereichen in Städten auch um eine fußgängerbezogene Erreichbar- keitsuntersuchung handelt, müssen die verwendeten Basisdaten ein detailliertes Straßen- und Wegenetz beinhalten, welches auch kleine Fußwege einbezieht. In diesem Fall fiel die Wahl auf das Amtliche Topogra- phisch-Kartographische Informationssystem (ATKIS). Für ATKIS spricht vor allem, dass für alle Kommunen die Basisdaten vorliegen bzw. in naher Zukunft vorlie- gen werden und dass bereits bewährte Methoden der Netzwerkanalyse (z.B. kürzeste Wege Algorithmen) zur Verfügung stehen. Neben dem detaillierten Straßen- und Wegenetz ist die Kenntnis über die Anzahl der zu versorgenden Anwohner im jeweiligen Stadtteil wich- tig. Auch hier kann auf schon vorliegende Daten zurückgegriffen werden. Zur Verortung der Bevöl- kerung erfolgt die Verknüpfung der Einwohnermelde-