1.2 Physikalische Bezugsfläche: das Geoid

Das Geoid dient als Höhenbezugsfläche. Die Länge der Lotlinie zwischen dem Geoid (also Normal-Null) und Punkt der Erdoberfläche ist definiert als orthometrische Höhe. Die orthometrischen Höhen werden in topographischen Karten dargestellt, die jedem Wanderer vertraut sind. Neben dieser Höhe gibt es noch weitere Höhendefinitionen, wie z.B. die ellipsoidische Höhe, die den räumlichen Abstand zwischen dem Oberflächenpunkt und dem durch die Ellipsoidnormalen verbundenen Fußpunkt auf der Ellipsoidfläche darstellt.

Definition des Geoids nach [TOR75]
Wir betrachten das Meerwasser als frei bewegliche, homogene Masse, welche nur der Erdschwerkraft unterworfen ist. Nach Erreichen des Gleichgewichtszustandes realisiert die Oberfläche der so idealisierten Ozeane eine Niveaufläche des Schwerefeldes, welche wir uns unter den Kontinenten fortgesetzt denken können (etwa durch ein System kommunizierender Röhren). Diese Niveaufläche wird als Geoid bezeichnet.


Flächen gleichen Potenzials W heißen Äquipotenzialflächen. Das Geoid ist eine solche Äquipotenzialfläche mit dem Potenzial W0. Eine wichtige Eigenschaft der Äquipotenzialflächen ist, dass die Richtung der Schwerebeschleunigung überall senkrecht auf ihr steht (siehe Abbildung). Ungleichmäßige Massenverteilung im Erdinnern haben zur Folge, dass die Lotlinien gekrümmt sind.

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