4.5.2 Ratiobildung

Ratiobildung ist ein weitverbreitetes Verfahren und wird gerne dazu benutzt, Indizes herzustellen.

Verwendung:
1. Unerwünschte Einflüsse der durch das Geländerelief verursachten Beleuchtungsunterschiede können reduziert werden, da der Einfluss zwischen den einzelnen Kanälen stark korreliert ist. Obwohl also die Reflexionswerte der Objekte variieren, je nachdem ob sie auf der sonnenzu- oder -abgewandten Seite stehen, wird das Verhältnis dieser Grauwerte beinahe gleich sein.

2. Spektraleigenschaften verschiedener Oberflächenmaterialien (z.B. Vegetation, Minerale, Gesteine, etc.) können im neuen Datensatz hervorgehoben werden. Das Verfahren ist besonders da erfolgreich, wo Objekte mit charakteristischen Reflexionseigenschaften betrachtet werden. Die Abbildung rechts zeigt spektrale Reflexionskurven verschiedener Materialien:


Charakteristisch ist der Anstieg der Vegetationskurve bei 0.68 µm, auch "red edge" genannt. Im nahen Infrarot hat Vegetation ein Reflexionsmaximum, im sichtbaren roten Licht ein Minimum. Setzt man also die Grauwerte im NIR und im roten Bereich des elektromagnetischen Spektrums zueinander ins Verhältnis, so wird der Wert für Vegetation höher sein als der für Wasser oder Boden. So lässt sich z.B. Vegetation von Nicht-Vegetation unterscheiden. Einen solchen Index nennt man Vegetationsindex.

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