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1.2 Theorie der Zeichen

Eine wechselseitige Kommunikation ist nur dann sinn-voll, wenn die Kommunikatoren über ein gemeinsames Repertoire an Zeichen (Zeichenvorrat) verfügen. Denn nur dann ist der Perzipient in der Lage, die durch Zei-chen kodierten Informationen in ihrem Sinngehalt zu begreifen und bei unklaren Informationen nach- zufragen.
Die Zeichentheorie (Semiotik) befasst sich mit den Zeichen, die das Transportgut (Information) reprä- sentieren. Die Semiotik ist demnach die Lehre von den Zeichen und Zeichensystemen (
Beispiel).

Die allgemeine Zeichenlehre oder Zeichentheorie untersucht die verbalsprachlichen und nichtverbal-sprachlichen Zeichen hinsichtlich ihres Kommunika-tionsaspektes im Rahmen der Kommunikationstheorie.

Heutzutage existieren verschiedene Forschungsein-richtungen, die sowohl die Theoretische als auch die Angewandte Semiotik vertreten. Diesen Forschungs-
einrichtungen liegen z.T. unterschiedliche Zeichen-modelle zugrunde.

Das einflussreichste Modell der Semiotik des 20. Jahr-hunderts ist die Allgemeine Semiotik auf der Grund-lage der philosophischen Zeichentheorie von Charles Sanders Peirce (1839-1914).

Ein anderes Paradigma der Kartographischen Semiotik ist die Zeichentheorie nach Charles W. Morris (1901 - 1979). Morris gliedert die Semiotik in die drei Be-reiche: Syntaktik, Semantik und Pragmatik. Diese Ein-teilung dient wiederum als Grundlage für andere kartosemiotische Untersuchungen.

Klaus (1969) erweitert diesen Ansatz und führt die Sig-matik als vierte Dimension in die Kartosemiotik ein. Die Sigmatik untersucht die Beziehung des Zeichens zum Objekt, wobei sie die Syntax und die Semantik vor-aussetzt.

Einen weiteren Ansatz der semantischen Klassifizie- rung bildet die Zeichentypologie nach Schaff (1969).