Eine wechselseitige Kommunikation ist nur dann sinn-voll,
wenn die Kommunikatoren über ein gemeinsames Repertoire an Zeichen (Zeichenvorrat)
verfügen. Denn nur dann ist der Perzipient in der Lage, die durch Zei-chen
kodierten Informationen in ihrem Sinngehalt zu begreifen und bei unklaren Informationen
nach- zufragen.
Die Zeichentheorie (Semiotik) befasst sich mit den Zeichen, die das Transportgut
(Information) reprä- sentieren. Die Semiotik ist demnach die Lehre
von den Zeichen und Zeichensystemen (Beispiel). Die allgemeine Zeichenlehre oder Zeichentheorie untersucht
die verbalsprachlichen und nichtverbal-sprachlichen Zeichen hinsichtlich ihres
Kommunika-tionsaspektes im Rahmen der Kommunikationstheorie. Heutzutage existieren verschiedene Forschungsein-richtungen,
die sowohl die Theoretische als auch die Angewandte Semiotik vertreten.
Diesen Forschungs-
einrichtungen liegen
z.T. unterschiedliche Zeichen-modelle zugrunde.
Das einflussreichste Modell der Semiotik des 20. Jahr-hunderts
ist die Allgemeine Semiotik auf der Grund-lage der philosophischen Zeichentheorie
von Charles Sanders Peirce (1839-1914).
Ein anderes Paradigma der Kartographischen Semiotik ist die Zeichentheorie
nach Charles W. Morris (1901 - 1979). Morris gliedert die Semiotik in
die drei Be-reiche: Syntaktik, Semantik und Pragmatik. Diese Ein-teilung dient
wiederum als Grundlage für andere kartosemiotische Untersuchungen. Klaus (1969) erweitert diesen Ansatz und führt die Sig-matik als
vierte Dimension in die Kartosemiotik ein. Die Sigmatik untersucht die Beziehung
des Zeichens zum Objekt, wobei sie die Syntax und die Semantik vor-aussetzt.
Einen weiteren Ansatz der semantischen Klassifizie- rung bildet die Zeichentypologie
nach Schaff (1969).