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1.2.1 Triadische Zeichenrelation nach Peirce

Charles Sanders Peirce versteht unter dem Begriff Zeichen alles, was zum Zeichen erklärt wird und nur was zum Zeichen erklärt wird. Jedes beliebige Etwas (ein Objekt) kann zum Zeichen erklärt werden. Was zum Zeichen erklärt wurde, ist selbst kein Objekt mehr, sondern eine Zuordnung; gewissermaßen ein Metaobjekt. Ein Zeichen repräsentiert ein Objekt und wird von jemandem interpretiert.

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Das Etwas ist als Mittel (M) einem Objekt (O) für einen Interpretanten (I) zugeordnet. Beispiel
Nach Peirce ist irgendein "Etwas" kein vollständiges Zeichen, wenn es diese drei Bezüge nicht aufweist. Z.B. ist eine Karte für einen von der Gesellschaft iso-liert aufgewachsenen Menschen kein Zeichen bzw. sie enthält keine Zeichen, da sie von ihm nicht inter- pretiert werden kann.

Zu der triadischen Zeichenrelation gehört die triadische Zeichenfunktion (Z
R), die die drei verschiedenen Funktionsweisen der Zeichen bestimmt: "Realisation", "Kommunikation" und "Kodierung":
Z
R = f(M, O, I)


Der "Realisationsfunktion" entspricht der "Objektbe-zug", der "Kommunikationsfunktion" der "Mittelbezug" und der "Kodierungsfunktion" der "Interpretantenbe-zug".