Home > Lernmodule > Modul 10

 

1.3 Kartographische Kommunikation

Die Modelle der Kartographie werden in eine typische Abfolge eingeteilt. Sie ergeben sich durch die Entstehung und den Gebrauch.
Das Primärmodell ist das Ergebnis der Erfassung der räumlichen realen Strukturen durch einen Fachmann.
Das Sekundärmodell entsteht aus der Umsetzung des Primärmodells in ein Darstellungsmodell (Karte) durch den Kartographen.
Das Tertiärmodell entspricht einem Vorstellungsmodell seitens des Betrachters durch Auswertung des Sekundärmodells.

Die Informations- und Kommunikationstheorie beschreibt die Transformation des sekundären Kartenmodells in das Tertiärmodell der Umwelt beim Betrachter. Die Informationskodierung durch den Kartographen entspricht den objektiven Informationen im Sekundärmodell, den graphischen Zeichen. Ihre Dekodierung durch den Kartennutzer erfolgt auf der Grundlage vereinbarter Konventionen (z.B. Zeichenvorschrift, Legende).
Dabei ist das Tertiärmodell nicht frei von Stör- einflüssen. Diese können als externe und interne Störungen bei der Kodierung, der Informations- übermittlung und der Dekodierung auftreten und verändern somit den Informationsinhalt des Tertiärmodells gegenüber dem Sekundärmodell. Ziel kartographischer Gestaltung ist es, den Einfluss derartiger Störgrößen zu vermeiden. Das Kriterium bezeichnet man als Kommunikationseffizienz.
Es existieren drei mögliche Fehlerquellen, die den Kommunikationsvorgang stören können:
· Erfassung der räumlichen Strukturen durch den Fachmann:
  - fachliches Problem
  - ethnisches/kulturelles Problem
· Modellierung durch den Kartograph:
- syntaktisches Problem: mangelhafte Kartengraphik
- semantisches Problem: Fachinformationen nicht sachgerecht verwendet
- Abstraktion
- Aktualität
· Karteninterpretation durch den Betrachter:
- fehlerhafte Interpretation