
Home > Lernmodule > Modul 10 |
1.3.1 Einordnung
der Kartenzeichen in die Zeichentheorien
Aspekte der Objektrelation des kartographischen
Zeichens (nach Peirce)
Peirce klassifiziert die Zeichen in ikonische, indexikalische
und symbolische Zeichen. Ein Ikon ist ein Zeichen, dessen Repräsentant dem originären
Objekt ähnelt, ein Index verweist durch einen realen räumlichen, zeitlichen
oder kausalen Kontext auf sein Objekt, während das Symbol ein willkürliches
Zeichen darstellt, dessen Bezug mittels (z.B. kultureller) Kon-ventionen hergestellt
wird. Die Klassifizierung ist stets schwierig, da ein Objekt gleichzeitig mehrere
Objekt-bezüge aufweisen kann. Dies gilt insbesondere für die Zeichen der Kartographie.

Kartenzeichen sind in erster Linie ikonische Zeichen. Der Vergleich mit
Satellitenphotos verdeutlicht den Aspekt der Zeichenhaftigkeit durch Ähnlichkeit.
Optimale Ikonizität erreicht ein Kartenzeichen, wenn
es das Maximum an Übereinstimmung zum abge-bildeten Raum aufweist.
Des Weiteren unterscheidet Peirce bei der Form der Ikonizität zwischen einer bildlichen
und einer un-mittelbar auf Ähnlichkeit beruhenden Ikonizität. Er bezeichnet
diese als diagrammatische Ikonizität; ihre Elemente können nichtikonischer
Art sein. So ist beispielsweise der Punkt, der von der Legende als Ortschaft
entschlüsselt wird, ein Symbol. Die Relation zwischen zwei Punkten (Städten),
die die topo-graphische Beziehung darstellt, und die Entfernung und Richtung
zwischen den Orten auf der Welt abbildet, ist ein diagrammatisches Ikon. Bei
Ver-wendung von Farbenskalen (Höhenschichten) spielt die diagrammatische Ikonizität
eine wichtige Rolle, da sie die graduelle Abstufung der Farbtöne einer Skalierung
der Höhen- bzw. Temperaturgrade darstellt.