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Eine graphische Darstellung besteht immer aus mindestens drei homogenen und geordneten Variablen. Diese sind zum einen die Dimensionen der Ebene (z.B. Kartesische Koordinaten) und zum anderen eine visuelle graphische Variable zur Beschreibung der dritten Dimension.

Die Abbildung auf der vorausgegangenen Seite veranschaulicht diese Aussage. Das schwarze Rechteck auf dem weißen Quadrat, von Bertin als gestaltloser Fleck definiert, ist in Bezug auf seine Lage in der Ebene variabel. Das Objekt gibt durch die Festlegung seiner Koordinaten die Dimensionen der Ebene an. Des Weiteren kann es, wenn es über eine bestimmte Ausdehnung verfügt, unterschiedliche Merkmale tragen. Das Objekt ist variabel in: Größe, Form, Tonwert, Muster, Richtung und Farbe.

Im Folgenden werden zunächst die Ortsvariablen der Ebene und im Anschluss daran die Variablen der 3. Dimension, die Farb-Muster-Variablen, erläutert.
2.2.3 Gliederungsstufen der Wahrnehmung

Folgende drei Gliederungsstufen lassen sich durch Wahrnehmung ihrer Eigenart beschreiben. Jede Komponente und jede Variable gehört zu einer dieser Stufen:
· Qualitative (kombinatorische) Stufe: sie umfasst alle einfachen Unterscheidungsmerkmale. Sie lässt sich weiter untergliedern in:
  - Eine Variable ist selektiv, wenn man spontan alle Beziehungen isolieren kann, die ein und dieselbe Kategorie dieser Variablen betreffen.
  - Eine Variable ist assoziativ, wenn man spontan alle Beziehungen zusammenfassen kann, die durch diese Variable differenziert werden.
· Ordnungsstufe: Sie ordnet alle Elemente nach allgemeingültigen Grundsätzen; diese Stufe enthält alle Begriffe, die die Aussage erlauben: Dies ist mehr als jenes und weniger als solches.
· Quantitative (metrische) Stufe: Sie wird genutzt, wenn die Komponente über eine Maßeinheit verfügt.