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Größe und
Tonwert sind dissoziativ. Sie sind nicht mit der gleichen Deutlichkeit wahrnehmbar,
und in einiger Entfernung vom Betrachter scheinen sie zu verschwinden.


Dieses Prinzip lässt sich auch auf linien- und flächen- hafte Ausprägungen
übertragen.

Die selektive Wahrnehmung
Bei der Selektion eines graphischen Zeichens innerhalb einer Kartengraphik begibt
sich der Betrachter auf die Suche nach der Antwort auf die
Frage: „Wo ist
diese bestimmte Kategorie?“. Dafür muss der Betrachter alle Elemente
dieser Kategorie mit den Augen isolieren, d.h. er muss von allen anderen Zeichen
absehen und nur das gesuchte Bild betrachten.
Erfolgt diese Wahrnehmung spontan, so ist die Variable selektiv, und ihre Kategorie
bildet eine Familie. Muss der Betrachter die graphische Variable jedoch Zeichen
für Zeichen suchen, dann ist sie nicht selektiv.
Die Selektierbarkeit einzelner Variablen kann vom Betrachter durch folgenden
Verfahrensablauf getestet werden. Man betrachtet jedes einzelne Bild der folgenden
Abbildung und versucht die Zeichen der gleichen Kategorie zu isolieren, so dass
das sich ergebende graphische Bild zu erkennen ist und im Gedächtnis bleibt.
Derartige Tests ergeben, dass in allen drei Ausprä- gungen die Form nicht
selektiv ist. In der flächenhaften Ausprägung trifft dies darüber
hinaus auch auf die Richtung zu.