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„Wenn eine Konstruktion zur richtigen und vollständigen Beantwortung einer gestellten Frage unter sonst gleichen Voraussetzungen eine kürzere Betrachtungszeit erfordert als eine andere Konstruktion, so bezeichne man diese als prägnanter in Bezug auf die gestellte Frage.“ [Bertin 1967]


Des Weiteren definiert er das graphische Bild als „die visuell erfassbare, bedeutungstragende Form, die mit einem Minimum an Zeitaufwand wahrgenommen werden kann.“

Die Funktionen der graphischen Darstellung

Das graphische Bild ist auf drei visuelle Variablen beschränkt. Informationen mit mehr als drei Komponenten bilden ein Kommunikationsproblem.
Um einen Sachverhalt richtig darzustellen, muss die graphische Gestaltung an der spezifischen Frage im Sinne des Prägnanzprinzips ausgerichtet werden. Erst durch die Erkenntnis, wie der Mensch seine Wahr-
nehmungsmöglichkeiten zur Kenntniserweiterung nutzt, ist es dem Kartengestalter möglich, die beste (prägnanteste) graphische Darstellung zu erzeugen. Denn um eine graphische Information zu verstehen, muss der Betrachter einer oder mehrerer graphischer Darstellungen in der Lage sein, diese im Gedächtnis zu speichern.

Die Informationsverarbeitung

Bertin beschreibt die Informationsverarbeitung folgendermaßen:
Die Zeichnung ist ein künstliches Gedächtnis, das das menschliche Gedächtnis substituiert.
Dabei ist die Vereinfachung von Information bei der Kommunikation unabdingbar. Eine logische Vereinfachung, eine Weiterverarbeitung der Information, kann beispielsweise durch die Vereinfachung des graphischen Bildes erfolgen.