2.3.3 Karten Die Karte ist ein geordnetes Netz. Die Komponenten der Ebene
besitzen einen geographischen Bezug. Sie referenzieren die Lage der einzelnen
Kartenobjekte auf der Erdoberfläche.
Der geographische Raum bildet ein Kontinuum, das in abstrahierter Form in einer
Karte visualisiert wird. Der Mensch entscheidet über den Abstraktionsgrad.
Daher existieren keine „exakten Karten“, sondern generalisierte
Informationen, die der Kartograph oder auch Topograph je nach Maßstab
lagerichtig bis hin zum Grad der Raumtreue in abstrahierter Form kartiert.
Das geographische Netz, die Karte, nutzt die beiden Dimensionen der Ebene. Zur
graphischen Transkription weiterer Informationen bleiben nur noch die Farb-Muster-Variablen
übrig. Eine Karte kann nur dann als graphisches Bild betrachtet werden,
wenn sie nur über zwei Komponenten, die geographische und eine geordnete
Farb-Muster-Variable, verfügt. Sollen mehr als zwei Komponenten verwendet
werden, muss man
sich entscheiden, ob
mehrere Karten konstruiert werden, oder ob sich mehrere Komponenten innerhalb
einer Kartengraphik überlagern sollen.
Die Karte ist kein graphisches Bild mehr, wenn mehrere Komponenten zur Darstellung
der dritten Dimension genutzt werden. Kartogramme entsprechen einer Reihe von Diagrammen, die in
einem geographischen Netz angeordnet sind. Kartographische Anamorphosen sind Konstruktionen, die das geographische
Netz verzerren, um eine nicht geographische Komponente darzustellen. Ihre Konstruktion
kann ein graphisches Bild ergeben, aber die geographische Identifizierung von
Informationen ist auf Grund der Genauigkeit nicht mehr von Belang.