Home > Lernmodule > Modul 10

 

3. Graphik und Semantik

Einleitung
Ziel dieser Lerneinheit ist es, das kartographische Zeichensystem in seinem hierarchischen Aufbau und seine Beziehung zu den in der Kartengraphik dargestellten thematischen Sachverhalten zu vermitteln. Besondere Bedeutung haben in diesem Zusammenhang die kartographischen Gestaltungsmittel mit ihren Grundelementen Punkt, Linie und Fläche sowie die zusammengesetzten Zeichen Signatur, Diagramm, Halbton und Schrift.

3.1 Der hierarchische Aufbau des kartographischen Zeichensystems

3.1.1 Karte
Die prägnanteste Ausdrucksform kartographischer Darstellung ist die Karte. Nach Definition ist die klassische Karte die „maßstäbliche verkleinerte, generalisierte und erläuterte Grundrissdarstellung von
Erscheinungen und Sachverhalten der Erde, der anderen Weltkörper und des Weltraumes in einer Ebene.“
[Internationale Kartographische Vereinigung, 1973].

Heutzutage ist es außerdem möglich, die Karte als latentes Modell digitaler Daten dauerhaft oder zwischenzeitlich zu repräsentieren, was eine Erweiterung der Definition erfordert:

„Die Karte ist ein maßgebundenes und strukturiertes Modell räumlicher Bezüge. Sie ist im weiteren Sinne ein digitales, graphikbezogenes Modell, im engeren Sinne ein graphisches (analoges) Modell.“ [Hake 1988]


Jede Karte entsteht geometrisch als senkrechte Projektion (Grundrissbild) auf eine definierte Bezugsfläche (z.B. Ellipsoid) und deren anschließende Abbildung in die Ebene.

Karten lassen sich nach verschiedenen Gesichtspunk-ten gruppieren, z.B. nach Maßstab, Art der Entste-