1.4 Definition der 3D-Geovisualisierung und Visualisierungszwecke

Visualisierung (im Sinne der Informatik) ist die zielgerichtete Transformation von Daten in ein sichtbares Bild zur Unterstützung der Exploration (Erkundung), Kognition (Erkennen) und Explanation (Erklärung) von Strukturen und Prozessen.

Visualisierung ist damit eine wichtige Methode für den wissenschaftlichen Erkenntnisprozess und zugleich ein Verfahren zur raschen Übermittlung komplexer Informationen von Fachanwendern an Interessen-beteiligte. Schlagworte wie "visuelles Denken", "visuelle Kommunikation", Kreativität durch "visuelles Brainstorming" oder "Virtuelle Realität" sind Indiz für die in den letzten Jahren stark gestiegene Bedeutung der Visualisierung. 3D-Geovisualisierung stellt eine Spezialform der "allgemeinen" Visualisierung dar. Folgende Merkmale kennzeichnet diese:

· Zum einen erfolgt die Visualisierung in einem dreidimensionalen (euklidischen und kartesischen) Darstellungsraum. Mathematisch ausgedrückt heißt dies, dass jeder Punkt in diesem Raum durch die An­gabe dreier Koordinaten x, y, z aus R beschrieben wird, wobei R die Menge der Gleit­komma­zahlen bezeichnet. Durch die Gleitpunktzahlen werden auf dem Rechner reelle Zahlen näherungsweise dargestellt.

· Die zu visualisierenden Geoobjekte liegen georeferenziert vor. Das heißt, dass die Objektkoordinaten in einem geeigneten geo­dätischen oder projektiven Referenzsystem vorgehalten werden. x- und y-Koordinate der Geoobjekte bezeichnen im Weiteren eine Position auf der Erdoberfläche. Durch die z-Koordinate sei eine Höhe über einer Bezugsfläche gegeben, beispielsweise Normal Null. Die räumlichen Koordinaten x, y und z der Geoobjekte werden unmittelbar auf das Koordinatensystem des Darstellungsraums abgebildet.

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