Die Realisierung verteilter Systeme wird u.a. durch die
Heterogenität
der vorhandenen Hardware- und Softwareplattformen erschwert. So können
z.B. verschiedene Betriebssysteme, Kommunikationsprotokolle, Datenformate, etc.
nebeneinander existieren. Um derart heterogene Systeme transparent miteinander
verbinden zu können benötigt man eine einheitliche Mittelschicht (die
so genannte Middleware),
mit der die Kommunikation der verteilten Systeme ermöglicht wird. Sie stellt
jeder Anwendung eine einheitliche, plattformunabhängige Kommunikationsschnittstelle
zur Verfügung und kapselt so die unterschiedlichen heterogenen Mechanismen
der darunterliegenden Systemebenen.
Als konkretes Beispiel wird in dieser Lerneinheit
CORBA
vorgestellt. CORBA bietet die Spezifikation einer offenen, herstellerunabhängigen
Architektur und Infrastruktur für die Zusammenarbeit von Computer-Anwendungen
über Netzwerke. Hierbei werden sämtliche Daten, die bei der Kommunikation
zweier Systeme anfallen, über bestimmte Methodenaufrufe in ein plattformunabhängiges
Zwischenformat
(und wieder zurück) umgewandelt, und erst dann über das Netzwerk verschickt.
Diese Methodenaufrufe werden über ein Interface vom Programmierer definiert
und mittels einer programmiersprachenunabhängigen Beschreibungssprache
(IDL) spezifiziert.
Am Schluss der Lerneinheit gehen wir noch kurz auf weitere Middleware-Technologien,
wie DCOM, RMI oder EJB, sowie auf Web
Services ein[9,10].