Lerneinheit 6: „Location Based Services“

Einleitung

Erst kam der Hype, dann der Fall, jetzt werden sie langsam Realität. Ende der 90er Jahre konnte man überall lesen „Location Based Services, the next killer app for the web!“. Anfang 2000 hörte es sich dann anders an: „Wireless Web: Down for the Count?“. Während ortsbezogene Dienste, so der selten verwen-dete deutsche Name, mittlerweile im realen Eintags-einsatz sind, kommen neue Forschungsrichtungen auf: die Zukunft soll sentient und ubiquitous computing heißen. Was verbirgt sich dahinter?
„Location Based Services“, kurz LBS, sind Dienste, die auf den jeweiligen Aufenthaltsort des Nutzers zugeschnitten sind. Die Lokalisierung erfolgt dabei automatisch. In diesem Kapitel interessiert uns, welche Arten von LBS es gibt, wie man als Anbieter eines LBS an die wichtigen Positionsdaten herankommt, welche APIs und Protokolle und genutzt werden können, welche Entwicklungen es im

Bereich der internationalen Standardisierung gibt usw. Kurz, es geht nicht darum, möglichst interessante bunt schillernde Services aufzuzeigen, sondern die Einsatzbereiche zu diskutieren und die Techniken zu erklären, die dahinter stecken.
Sentient computing beschäftigt sich mit der Anwender/Rechner Kommunikation. Diese erfolgt nicht mehr wie gewohnt über die Tastatur. Der Rechner reagiert „eigenständig“ auf das Verhalten des Anwenders: Registriert der Rechner, dass man morgens aufsteht, geht in der Küche die Kaffeemaschine an…
Ubiquitous computing ist eines jeder Schlagwörter, oder buzzwords, wie man sie neuerdings zu nennen pflegt, die nach Meinung von IT-Experten unsere Zukunft entscheidend prägen werden. „Ubiquitous“, Englisch für allgegenwärtig, beschreibt, dass – begünstigt durch die immer weiter vorangetriebene Miniaturisierung von IT-Komponenten – Computer in allen Lagen unseres Alltagslebens präsent sein werden: Einmal, um möglichst viele Informationen über unsere Umgebung zu erfassen, andererseits um uns viele Arbeitsabläufe abzunehmen oder zu vereinfachen.